Auch dieses Jahr hat der Aschermittwoch nicht nur dem bunten Faschingstreiben wieder ein Ende gesetzt, sondern gleichzeitig auch den Beginn der Fastenzeit eingeläutet.
Während wir heute sehr individuell wählen worauf und ob wir überhaupt verzichten wollen, markierte der Aschermittwoch für die Bevölkerung im Mittelalter den Beginn einer kulinarisch kargen, harten Zeit. So war im Hochmittelalter nicht nur der Verzehr von Fleisch verboten – auch Eier, Milch- und Milchprodukte waren nicht erlaubt.
Ein derart harter Verzicht ist für die meisten von uns heute kaum denkbar. Dennoch wird es immer beliebter die Fastenzeit als eine Zeit zu nutzen in der man die eigenen, liebgewonnenen Gewohnheiten auf den Prüfstand stellt und bewusst entscheidet wo man Verzicht üben möchte.
Die Wahl fällt hier klassisch sehr oft auf Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten oder Fleisch. Zunehmend entscheiden sich aber auch viele Menschen für eine 6-wöchige Pause von unserem modernen Lebensstil und entsagen beispielsweise der Nutzung ihres Handys sowie der Sozialen Medien oder üben sich auch im Konsumverzicht.
Die Fastenzeit wird oftmals auch dazu genutzt um sich gesünder zu ernähren und sich mehr zu bewegen. Gesunde Ernährung? Darunter versteht natürlich jeder etwas anderes. Eine kohlenhydratarme Ernährung fällt mittlerweile aber für viele Menschen unter diesem Begriff. Bei dieser sogenannten Low-Carb-Ernährungsweise wird der Verzehr von Zucker sowie von schnell verdauliche Kohlenhydraten wie z. B. aus Weizen, Mais, oder auch Reis bewusst komplett gemieden bzw. stark reduziert. Grund für diese Reduktion ist der schnelle Abbau dieser Kohlenhydrate zu Glucose, die wiederum sehr schnell ins Blut aufgenommen wird und den Blutzucker schnell ansteigen lässt. Der Körper schüttet daraufhin mehr Insulin aus, wodurch der überschüssige Blutzucker in das Fettgewebe eingelagert wird. Dadurch kommt es wiederum zu Unterzucker und Heißhunger auf Süßes, da der Stoffwechsel stark belastet wird. Je mehr und je öfter wir schnell verdauliche Kohlenhydrate essen, desto mehr ist unser Körper dann mit der Verarbeitung und Einlagerung beschäftigt, wodurch er nicht mehr dazu kommt Fett abzubauen.
Der Verzicht auf Kohlenhydrate fällt jedoch vielen schwer, da sie meist ein wesentlicher Bestandteil unserer Ernährung sind und auch viele Jahre lang empfohlen wurde, dass kohlenhydratreiche Lebensmittel einen Schwerpunkt in der Ernährung bilden sollten. Wer langsamer einsteigen möchte, der könnte im ersten Schritt auch folgendes versuchen:
- weniger Zucker und weniger Weißmehlprodukte essen und bei Brot, Nudeln & Co. eher zu langsamer verdaulichen Vollkornvarianten greifen,
- weniger zuckerhaltige Getränke (wie z. B. Limonaden und Säfte) trinken,
- abends versuchen auf Zucker, Brot, Nudeln etc. zu verzichten, damit der Körper über Nacht einen längeren Zeitraum hat in dem er seine Fettreserven verbrennen kann.
Wer gleichzeitig noch zu leckeren, eiweißreichen Produkten wie z. B. unseren Höhenrainer Puten-Schinken greift, der kann seinem Körper auch schon mit dieser sanfteren Low-Carb-Ernährungsweise viel Gutes tun.
Natürlich hat man in der Fastenzeit auch immer wieder einen Durchhänger und würde gerne abbrechen. Hier ist es generell wichtig dass die gesetzten Zielen nicht zu hoch gegriffen werden. Bleiben Sie bei Ihrer Zielwahl realistisch und nehmen Sie sich nicht zu viel vor, versuchen Sie lieber sich etwas weniger vorzunehmen und das dafür auch durchzuhalten. Von kleinen Misserfolgen, wie z. B. einem Griff zur heißgeliebten Schokolade, sollte man sich nicht demotivieren lassen und die Fastenzeit abbrechen. Wir versuchen in der Fastenzeit ja „schlechte“ Gewohnheiten abzulegen bzw. eine Pause davon zu machen. Da sich diese Gewohnheiten meist über einen längeren Zeitraum eingeschlichen haben und wir sie liebgewonnen haben braucht es auch beim Verzicht darauf Geduld.
Egal welches „Fastenopfer“ Sie bringen möchten – wir wünschen Ihnen auf jeden Fall gutes Durchhaltevermögen und eine schöne vorösterliche Zeit!